Gedanken machen Gefühle, Gefühle machen krank oder gesund

Prof. Candace Pert, Entdeckerin der Opiatrezeptoren, stellte fest, dass Gefühle bestimmen, was in unserem Körper passiert.

Diese Aussage ruft beim Einen oder Anderen sicher Verwirrung und Widerstand hervor.

Wenn ich Schmerzen habe, dann ist es der Körper und die Gewebszellen tun weh. Nerven leiten den Schmerz als unangenehme bzw. manchmal auch  gefährliche Information weiter zum Gehirn und dort wird er dann zur Kenntnis genommen und ggf. eine Gegenmaßnahme eingeleitet. Was hat das mit Gefühlen zu tun, außer, dass Schmerz im Allgemeinen keine freudige Erregung hervorruft?

Prof. Pert beschäftigt sich in ihren Forschungen vor allem mit Peptiden. Das  sind Moleküle, die die Biochemie unseres Körpers bestimmen und damit für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit eine maßgebliche Rolle spielen. 

Wie hängt das alles zusammen? Antworten liefert die sogenannte  Psychoneuroimmunologie. In diesem neuen wissenschaftlichen Zweig werden die Zusammenhänge von Emotionen und Immunsystem erforscht und es gibt  bereits bedeutende Erkenntnisse, die den fortschrittlichen Mediziner, aber auch den mündigen Patienten aufhorchen lassen sollten.

Emotionen beeinflussen die Biochemie und damit die Ausschüttung der Hormone und Neurotransmitter, die verantwortlich sind für Glücks- und  Schmerzempfinden, Muskelspannung und Drüsen- und Organfunktionen.

Nicht zu vergessen ist bei diesem Zusammenspiel die Qualität der - täglich  60.000!!! - Gedanken, mit denen wir unsere Lebensumstände  beurteilen und die uns permanent begleiten.

Daraus folgt: DU bist der Regisseur deines Lebensfilms!

Deine die Art der Freizeitgestaltung und der konstruktive Umgang mit den größeren und kleineren Problemen des Lebens hat einen unmittelbaren  Einfluss auf dein Gefühlsleben und damit auf dein Immunsystem und deine Organfunktionen.

Probleme, die gelöst sind, oder für die man neue Perspektiven findet anstatt in Selbstmitleid zu versinken, lösen nicht als Dauerbrenner das schädliche  Gefühl der Hilflosigkeit aus und hemmen die Funktionsfähigkeit unseres Immunsystems.

Die Einstellung “An dieser Erkrankung / diesen Schmerzen kann ich sowieso nichts ändern” oder Ärztehopping mit der passiven Einstellung “Das muss  der Doktor bzw. Therapeut mir jetzt wegmachen” führt zu Passivität und die Neuprogrammierung heißt mit jedem Gedanken:”Es wird schlimmer.”

Damit wird umgehend die biochemische Kaskade in Gang gesetzt und programmiert sämtliche Körperfunktionen auf Abbau und Zerstörung. Von dem  hawaianischen Heiler und Schamanen Serge Kahili King stammt der zutreffende Ausspruch: “Der Körper tut was Sie ihm sagen”.

Oder mit den Worten Buddhas:

“Alles, was wir sind, ist das Ergebnis unserer Gedanken. Der Geist ist alles. Was wir denken, dazu werden wir.”

 

Gefühle werden im Körper gespeichert

Berührungstherapien in Form von Massage, Chiropraktik und anderen Verfahren, die den Körper als Mittel zur Heilung von Geist und Gefühl einbeziehen, sind unverzichtbar für die Gesundheit des Menschen:

“Zwar speichern wir einen Teil unserer Erinnerungen im Gehirn, doch ältere  Gedächtnisinhalte werden im Körper aufbewahrt und sind nur über den  Körper zu erreichen. Unser Körper ist das Unbewusste und lässt sich nicht nur über das Reden heilen.” Candace Pert

Dies ist die weniger bekannte Variante zum Körper-Geist-Seele-Modell, das den Zusammenhang und die Untrennbarkeit dieser Aspekte beinhaltet.

Gerald Hüther, der bekannte Hirnforscher aus Göppingen, vertritt die These, dass Erinnerungen und stark emotionale Erfahrungen ihre Spuren in den  Zellen des Körpers hinterlassen und sich dabei nicht nur auf das Gehirn erstrecken. In seinem Buch “Embodyment” nimmt er eingehend auf dieses  Thema Bezug.

Zum Einen rufen Erinnerungen in der Amygdala ein Wiedererkennungserlebnis hervor, wenn nur annährend die traumatische Situation - oft aus der  Kindheit “wiedererlebt” wird. Das regt das sympathische Nervensystem und damit alle Stressfolgen (Hormone und Peptide) an.

Aber auch in den Körperzellen selbst sitzen Erinnerungen, was unabhängig von Stressverspannungen Schmerz hervorrufen und sich dauerhaft  verselbständigen kann.